Die von uns empfohlene Operationstechnik Tibial Plateau Leveling
Osteotomy wurde von dem amerikanischen
Kleintierchirurgen Dr. Barclay Slocum entwickelt. Die Operationstechnik ändert die Biomechanik
des Kniegelenks, um Schmerzen und Instabilität im Kniegelenk zu beseitigen, die
durch den Riss des vorderen Kreuzbands beim Hund verursacht werden.
Die dabei nach hinten abfallende (steile Skipiste)
Unterschenkelfläche (Ursache für die Entstehung des vorderen Kreuzbandrisses
beim Hund) wird bei dieser Methode in eine horizontale (Norddeutsche
Strandregion) Ebene gedreht/korrigiert.
Durch die schräge Neigung der Gelenkfläche des Unterschenkelknochens entsteht eine nach
vorne gerichtete Kraft ("vorderer Tibiaschub",). Bei einem gesunden
und stabilen Hundeknie wird diese Kraft durch das vordere Kreuzband
ausgeglichen. Beim Kreuzbandriss führt sie hingegen zu einer Verschiebung des
Knochens, sobald der Hund das Bein belastet.
Dadurch wird das vordere Kreuzband überflüssig gemacht, weil
es seine Aufgabe als Stabilisator des Knies in der horizontalen Ebene nicht
mehr ausüben muss.
Während der Operation wird ein Schnitt am Unterschenkelkopf
vorgenommen. Dann wird der Unterschenkelkopf rotiert, bis er in eine
waagerechte, gerade Position gebracht wird. Dann wird ein Implantat eingesetzt, das den Unterschenkelkopf in der korrigierten waagerechten bzw. horizontalen
Position hält. Nach 6-8 Wochen ist der Unterschenkelknochen wieder verwachsen,
sodass das Implantat nicht mehr benötigt wird. In der Regel wird das Implantat
dennoch belassen, weil die Entfernung des Implantates eine unnötige zweite
Narkose verursachen würde.
Dass die Knochenumstellung bereits nach 6–8 Wochen rigide „knöchern“ verwachsen ist. Das bedeutet, der Knochen ist nach der Umstellungskorrektur massiv und fest verwachsen und das vordere Kreuzband beim Hund wird damit langfristig überflüssig gemacht, weil der „vordere Unterschenkel/Tibiaschub“ nicht mehr vorkommt.
Im Gegensatz zu konventionellen Techniken wird das Kniegelenk bei der Slocum-Technik (TPLO) – ähnlich wie bei einer Gelenksspiegelung (Arthroskopie) nur mit einem 1 cm kurzen Schnitt eröffnet, um den hinteren Anteil des inneren Meniskus auf Verletzungen beurteilen zu können und gegebenenfalls wenn dieser verletzt sein sollte, direkt bei Bedarf entfernen zu können. Das bedeutet der Zugang/Öffnung zum Kniegelenk ist deutlich kleiner als bei einem herkömmlichen Bandersatz.
Bei großen und schweren
Hunden ist die TPLO unserer Erfahrung nach die beste Op-Technik, weil diese Methode stabiler von der Befestigung wie auch in der gesamten Haltefunktion ist. Je nach Temperament des Hundes könnten beispielsweise die Tight Rope nach TTA wieder reißen.