Eindrucksvolle Vorher-Nachher-Bilder: Zahnstein und ein persistierender Milchcaninus im Oberkiefer. Eigentlich werden die Zähne zwischen dem 4.-7. Lebensmonat gewechselt und die Milchzähne fallen aus. Falls Sie danach zwei Zähne dicht hintereinander bzw. bleibenden Zahn und Milchzahn direkt hintereinander entdecken, fragen gern Sie beim Tierarzt nach, ob Behandlungsbedarf besteht.
Zu kurze (oder zu lange) Unterkiefer haben meist einen genetischen Hintergrund. Bei starken Verschiebungen (z. B. 10 mm bei einem 10 kg Welpen) ist nicht damit zu rechnen, dass im bleibenden Gebiss eine Normalisierung eintritt. Sofern die Zähne ihren Weg an denjenigen des gegenüberliegenden Kiefers vorbei finden, muss man nichts unternehmen.
Die Ausnahme sind Unterkiefereckzähne, welche schmerzhaft in den Gaumen stechen. Diese sollten, so schnell wie möglich, in einer Narkose gezogen werden.
Bild oben: Zu kurzer Unterkiefer, die Eckzähne haken sich in den Gaumen ein.
Bild unten: Ein zu langer Unterkiefer, eine Behandlung ist nicht notwendig.
Zahnprobleme bei der Katze sind häufig eine andere Ursache, als bei Hunden. Bei Katzen treten am meisten die FORL (Feline Odontoklastische Resorptive Läsionen, früher auch „Neck Lessions“ genannt) bzw. RL( resorptive lessions) oder die FCGS ( Feline Chronische Gingivostomatitis) als Probleme auf.
Bild: Katze mit Entzündungen der Schleimhaut und Zähne im Kieferwinkel.
FCGS (Feline Chronische Gingivostomatitis)
Bei der FCGS gibt es teilweise hochgradige Entzündungen des Zahnfleisches, der Mundschleimhaut und auch des gesamten Rachenraumes. Die Ursachen sind leider bisher nicht vollständig bewiesen, da es weder beim Menschen noch bei den Hunden ähnliche Erkrankungen gibt. Man vermutet, das es wie bei einer Autoimmunerkrankung, díe körpereigene Abwehr das Zahnfleisch als Fehlleistung attackiert und dabei großflächige Entzündungen hervorrufen kann. Es werden auch verschiedene Faktoren diskutiert, welche diese Problematik unterstützen: Vorbestehende und chronische Erkrankungen wie z.B. Tumorerkrankungen, FIV, FeLV; FIP, verschiedene Viren (v.a. Caliciviren), Bakterien die vom Plaque/Zahnstein herkommen und Stress (es wurden Zusammenhänge gefunden zwischen Populationsgröße, Futterplätzen und auch Gegenwart von Kindern bei der Erkrankung von FCGS) Viele verschiedene Therapieversuche wurden vollzogen: Interferon, Cyclosporine, Kortikosteroide... Teilweise mit hohen Nebenwirkungen und nur bedingt gutem Erfolg. Letztlich ist in diesem Fall die beste Therapiemöglichkeit die Extraktionen der Zähne, häufig ausreichend nur der Backenzähne, manchmal aber auch aller Zähne. Manchmal müssen aber auch danach noch weiterhin Medikamente gegeben werden, damit die Lebensqualität unserer Patienten wieder gut wird.