Das Kniegelenk besteht aus zwei Gelenken, zum einen aus dem Kniekehlgelenk und zum anderen aus dem Kniescheibengelenk. Das Kniescheibengelenk spielt eine entscheidende Rolle für die Beschreibung der Kniescheibenverlagerung. Die Kniescheibe (Patella) liegt in der Rollfurche des Oberschenkelknochen (Trochlea ossis femoris) beide bilden das schon genannte Kniescheibengelenk. Das Kniescheibengelenk ist ein Schlittengelenk, wie der Name schon erahnen lässt, gleitet die Patella nach oben und unten in der Rollfurche des Oberschenkelknochens. Die Kniescheibe (Patella) stellt ein sogenanntes Sesambein dar, welches in dem großen Oberschenkelmuskel eingelagert ist. Diese Konstruktion ermöglicht eine optimale Streckung des Kniegelenkes und stellt somit auch die Aufgabe der Kniescheibe dar. Die Patellaluxation (Kniescheibenverlagerung) beschreibt ein Zustand, in dem die Kniescheibe aus der Rollfurche gleitet und sich nach innen und außen zeitweise verlagert. Durch diese Ausrenkung ist der Streckmechanismus des Kniegelenkes gestört und kann zu einem gestörten Bewegungsablauf führen.
Zunächst unterscheidet man eine angeboren und eine erworbene Form der Kniescheibenverlagerung, wobei sich die Kniescheibe nach innen (medial), nach außen (lateral) und in seltenen Fällen in beide Richtung verlagern kann.
Häufig betroffene Hunderassen: Zwerg und Miniaturrassen wie Pudel, Chihuahua oder Yorkshire Terrier. Symptomatisches Auftreten meist im jungen Alter, häufig ab dem 5. Lebensmonat.
Da das
häufigste Vorkommen der Kniescheibenverrenkung die (Luxatio
patellae congenitalis medialis) darstellt, sind hier folgende Ursachen
erläutert.
Bei einer angeborenen oder im Wachstumsprozess
entstandenen Kniescheibenverlagerung ist die Zugrichtung des
Streckmuskels nicht in einer geraden Achse, sondern schief und die
Knochenrinne ist zu flach um die Kniescheibe auf dem „geraden Weg“ zu
halten.
Im Grunde ist es ganz einfach, wenn die Achse des
Streckmuskels und der Sehne in der die Kniescheibe eingebettet ist
schief und nicht gerade ist. Dann liegt die Kniescheibe während des
Wachstums nicht permanent in ihrer Gleitrinne des Oberschenkelknochens.
Dadurch, dass die Kniescheibe nicht permanent an ihrem natürlichen Ort
liegt, wird weniger Druck auf die Gleitfläche während des Wachstums
ausgeübt. Wodurch die Gleitfläche nicht an tiefe gewinnt und Ihre Ränder
sowie die Gleitrinne flach bleiben. Eigentlich soll die Gleitfläche wie
ein Bachlauf aussehen, sodass die Kniescheibe, bzw. der Bach in einem
tiefen Graben liegt und durch die Ränder des Baches eingerahmt
werden.Sowie die Kniescheibe auch in einer tiefen Gleitrinne liegen soll
und durch hohe Ränder eingerahmt wird, ohne dass sich die Kniescheibe
über die Ränder außerhalb der Gleitrinne verlagern kann. Wenn die
Gleitrinne der Kniescheibe nicht tief genug ist und die Ränder der
Gleitrinne nicht hoch genug sind, dann verlagert sich die Kniescheibe
häufig während der Bewegung. Bei kleinen Hunden häufig nach Innen und
bei großen Hunden nach Außen.
Kleine Hunde, die zur inneren Kniescheibenverlagerung neigen, haben häufig O-Beine.
Die äußere Kniescheibenluxation größerer Hunde ist häufig die Folge von
X-Beinen. Fast immer sind beide Hintergliedmaße betroffen.
Hierzu führt Dein Tierarzt eine orthopädische Untersuchung durch, indem eine Ganganalyse, und eine ausführliches Durchtasten der Gliedmaßen erfolgt. Am einfachsten überprüft der Tierarzt die Position der Kniescheibe am liegenden Tier, indem das Kniegelenk gestreckt wird und die untere Gliedmaße nach innen rotiert wird. Falls eine Verlagerung der Knieschiebe möglich ist, wird der Tierarzt in einer der folgenden vier Grade einteilen.
Typische Symptome: Je nach Ausprägung der Knieschiebenverlagerung können verschiedene Bewegungsstörungen auftreten. Die meisten Hunde zeigen eine Lahmheit, die sich in einem gelegentlichen hochhalten der Gliedmaße zeigt. Das Bein wird dabei angewinkelt gehalten, anschließend kann eine vollständige lahmheitsfreie Phase erfolgen (Sieht aus wie ein gelegentliches Hopsen oder Hüpfen beim Rennen). Bei einer sehr ausgeprägten Verlagerung (Grad 4) kann es sein, dass die betroffene Gliedmaße ständig im gebeugten Winkel hochgehalten wird, da aufgrund der verlagerten Kniescheibe keine Streckung des betroffenen Kniegelenks nicht mehr möglich ist.
Wir erinnern uns, dass der Meniskus als Stoßdämpfer bzw. Kissen zwischen dem Unterschenkel und Oberschenkel im Kniegelenk funktioniert. Der innere Meniskus ist schwächer und fest am inneren Seitenband des Kniegelenks befestigt. Er kann also bei einer Instabilität und daraus folgender Fehlbelastung nicht ausweichen, weil er fest mit dem inneren Seitenband verwachsen ist. Der äußere Meniskus ist stärker und mobiler, er kann somit bei einer Fehlbelastung ausweichen. Häufig kommt es durch fortschreitende Instabilität im Kniegelenk dazu, dass der hintere Anteil des inneren Meniskus eingequetscht wird. Das Quetschen zwischen Ober- und Unterschenkel führt zur Verletzung des Meniskus. Während der Untersuchung kann ein Meniskus „Click“ ausgelöst werden. Das bedeutet, zwischen dem Beugen und Strecken des Kniegelenks klappt der angerissene bzw. aufgefaserte innere Meniskus um und verursacht währenddessen ein „knackendes“ Geräusch.
Wie oben bereits beschrieben kann das vordere Kreuzband nie wieder zusammenwachsen, da das vordere Kreuzband beim Hund nicht ausreichend mit Blut versorgt wird, um körpereigene Wachstums und entzündungshemmende Faktoren zur Regeneration des vorderen Kreuzbandes beim Hund zu senden.
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